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Am Verhaltenskodex scheiden sich die Geister (I)

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Wer will sich schon gern vorschreiben lassen, wie er sich zu verhalten hat, vor allem als Erwachsener. Aber als gewählter Abgeordneter, da nehmen wir Bürger an, dass sie unsere Interessen vertreten und sich nicht kaufen oder beeinflussen lassen, nicht als Parteimitglied, Sportfunktionär oder Freund eines Investors.  Nur kurz erst einmal zur Geschichte, die schon Aufschluss darüber gibt, was hier so als Kommunalpolitik im Interesse der Bürger läuft. Um das Vertrauen der Bürger in die Gemeindevertretung zu stärken, Korruption und Kungeleien vorzubeugen, Entscheidungen transparent zu machen, schlug Patrick Seiler (BVB/Freie Wähler Ahrensfelde) am 19. September 2023 in der Gemeindevertretung vor, gemeinsam   Compliance-Regeln für Gemeindevertreter zu erarbeiten, also gewissermaßen Einhalten von Verhaltensregeln, ja  einen Ehrenkodex. Zeigten sich hier schon Erfolge von "transparency/ahrensfelde"?  Herr Stock (Ahrensfelder Wählergemeinschaft) war wohl über das Ansinnen s...

Ahrensfelde, die Gemeinde der Pendler

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Natürlich ist das kein schöner Beiname. Aber wenn neun von zehn Ahrensfelder einen interessanten Arbeitsplatz, also Lohn und Brot auswärts finden, ist das paradox. Denn wer will sich schon freiwillig zweimal täglich mit dem Auto in den Berufsverkehrsstau stürzen, wenn es nicht sein muss. Doch was ist der Grund dafür, Nerven, Geld und Zeit zu opfern, um sich werktäglich auf den Weg zu machen? Ganz einfach, es ist das Geld. In Berlin verdient man leicht das Doppelte als in Ahrensfelde. Und das wiegt alle Mal die Mehrkosten auf. Da lohnt sich also fast jeder Aufwand und ein bisschen schlechtes Gewissen, weil Reifenabrieb und Auspuffabgase der Umwelt schaden. Nun komme mir niemand mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Der weiß nichts von 20-Minutentakt, Schienenersatzverkehr, Gleisbaustellen und Zugausfällen. Da ist die Weltstadt Berlin ein Dorf. Diese Pendelei hat vor allem soziale Schattenseiten. Natürlich fehlt dann oft die Zeit für die Familie, auch für Haus und Garten und schließlich ...

Das Magazin "Ahrensfelde kompakt' - des einen Freud , des anderen Leid

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  Das grüne Heft des Augusta-Verlages ist da, wie in jedem Jahr im Herbst. Und obwohl die Verwaltung immer wieder betont, dass sie mit der Herausgabe nichts zu tun habe, sind die Ortsvorsteher stets gern bereit, diese Möglichkeit der Information zu nutzen. Wann sonst haben sie solche Möglichkeit, denn wie das Amtsblatt geht "Ahrensfelde kompakt" kostenlos an alle Haushalte. Mehr noch, hier ist oft mehr und bunt zu lesen über Ahrensfelder mit Ideen, originellen Hobbys und Berufen, über das Vereinsleben, als im faden Amtsblatt. Na klar, auch jede Menge Anzeigen, denn davon lebt ja der Verlag. Aber auch unser Amtsblatt ist letztlich ein Anzeigenblatt. Mit Interesse habe ich die Statements   der Ortsvorsteher gelesen, die bis auf Lindenbergs Gärtner Meuschke über interessante Pläne und Geschehnisse in den Ahrensfelder Ortsteilen berichten. Herr Meuschke (CDU) tut immer noch so mit dem Schulalltag und der Schulwegsicherung, als wäre die Schule der Gemeinde Ahrensfelde sein Feld ...

30.000 Aufrufe - eine Zahl zur Freude und zum Nachdenken

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Wieder einmal in eigener Sache. Und ich nehme mir die Freiheit, weil ein Jubiläum vollbracht wurde. Gestern wurde mein   Blog zum 30.000 Mal hochgeladen, teilte mir Google mit. Theoretisch hat also jeder Ahrensfelder zweimal in meinen Blog geschaut. Na, bitte! Das ist Anlass für ein Glas Wein aber auch zu erklären, warum ich in den Nächten zwei bis drei Posts die Woche, insgesamt bisher 225, schreibe. Ja nachts, was nicht zu übersehen ist, weil sich zu nächtlicher Stunde auch so mancher Fehler einschleicht. Aber das ist mir egal, denn wichtiger ist der Inhalt und der Zeitpunkt, wann ein Beitrag zu einem Thema erscheinen muss. Am Tage übe ich ja noch meinen Beruf aus, schreibe Bücher, Kurzgeschichten und kleine Märchen. Aber nachts quält mich die Frage, ob unser Ahrensfelde eine Seele hat. Irgendetwas, das uns so berührt, dass wir Freunden wie Fremden sagen können, seht her, hier leben wir und hier möchten wir, in vielen vielen Jahren auch unsere letzte Ruhe finden. Und dann wurde...

Zwei Denkmäler mahnen - aber wer schert sich schon darum?

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Vor dem UNO-Gebäude steht seit 1956 ein berühmtes Denkmal des sowjetischen Bildhauers Jewgeni Wutschetisch, das dazu auffordert, Schwerter in Pflugscharen umzuschmieden. Es war auch Symbol der friedlichen Revolution in der DDR. Übrigens hat der Bildhauer auch das Ehrenmal im Treptower Park geschaffen, das an die 70.000 Rotarmisten erinnert, die bei der Befreiung Berlins vom Hitlerfaschismus ihr Leben ließen. Aber das scheint heute vorbei und vergessen, da klaffen bundesweite und mediale Erinnerungslücken. Manchmal schreiben eben nicht die Sieger die Geschichte.  Schwerter zu Pflugscharen, dieser Forderung, die die Sehnsucht der Menschen nach Frieden verkörpert, sind seit 1978 weltweit die Taget vom 25. Oktober als eine Woche der Abrüstung gewidmet. Sie scheint mir aktueller denn je.  D ie Vereinten Nationen haben diese Oktobertage zur Abrüstungswoche erklärt, um auf die Gefahren des Rüstungswettlaufs aufmerksam zu machen, für dessen Beendigung einzutreten und die Öffentlic...

Wie wir Bürger in der Gemeindevertretung verschaukelt wurden

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  Auf der Tagesordnung der Oktobersitzung der Gemeindevertretung stand eine neue Hauptsatzung, die durchaus umstritten ist, weil sie wichtige Entscheidungen aus der Gemeindevertretung in den Hauptausschuss "delegiert". Es geht dabei, sage und schreibe, sogar um Millionen Euro unserer Steuergelder. Nun gab es von Fraktion Bürger für Ahrensfelde den Antrag, vor der Abstimmung zur Tagesordnung für diesen Punkt 11. die Öffentlichkeit herzustellen. Frau Emmrich (Die Linke) leitete in Abwesenheit des Vorsitzenden Kusch die Beratung der Gemeindevertretung. Und ob nun genau so geplant oder aus Naivität empfahl sie, die Frage der Öffentlichkeit bei dem entsprechenden Tagesordnungspunkt  (TOP 11.)  zu stellen. Und damit begann der eigentliche Skandal der Entmündigung der anwesenden Bürger. Sie hielten ihre Fragen, Anregungen und Bedenken zur Hauptsatzung in der Einwohnerfragestunde zurück, da sie natürlich glaubten, später gehört zu werden. War dieses Verfahren etwa ein Trick, um...

Meine Petition auf gutem Weg? Na schauen wir einmal!

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In der gestrigen Beratung der Gemeindevertretung stand meine Petition auf der Tagesordnung. Ich hatte vorgeschlagen, dass d ie Gemeindevertretung mit der Verwaltung und externen Fachleuten ein Hitzeschutzkonzept für die Einwohner und die Gemeinde erarbeiten möge, um so präventiv auf den Klimawandel und seine Auswirkungen zu reagieren.  Um die Einwohner vor den Folgen zunehmender Hitze infolge des Klimawandels zu schützen und die zusätzliche Aufheizung in der Gemeinde zu vermeiden, ist es ein Gebot der Vernunft, Maßnahmen zu ergreifen.  Der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmsdorf wies auf der Klimakonferenz in Leipzig darauf hin, dass aus ein paar Hitzetagen künftig eine gefährliche Hitzewelle in Brandenburg zu erwarten ist. Um die Einwohner zu schützen, sollte ein Konzept erarbeitet werden, das komplex Maßnahmen bündelt und zeitliche und finanzielle Rahmen absteckt.  Natürlich habe ich die Gelegenheit genutzt, um mit Fakten und Anmerkungen für dieses sinnvolle Anliegen n...