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Was kann ich schon machen und die Angst vor Veränderung

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“Was kann ich schon machen?”, fragte mich vor kurzem ein Nachbar, als wir über Probleme in Ahrensfelde ins Gespräch kamen. Er ginge nicht mehr zur Wahl, weil es keinen Zweck habe und sich doch nichts ändert. Also zunächst einmal, der Mann hatte Recht mit der Frage, angesichts der Verhältnisse in der Gemeinde, die für einen Einzelnen übermächtig und unüberwindbar scheinen. Übrigens gehen in Ahrensfelde nur zwei Drittel der Bürger zur Wahl und niemand, der in Ahrensfelde Verantwortung trägt oder tragen will, fragt sich warum? Und ich musste zustimmen, denn in der Tat kann der Einzelne sehr wenig, wenn überhaupt etwas bewirken. Zu eingefahren sind die Strukturen, zu undurchsichtig die jahrelangen Verbindungen und gegenseitigen Gefälligkeiten. Man kennt sich eben, wie Ortsvorsteher Dreger aus Blumberg einmal sagte.  Aber ist der einzelne Bürger deshalb zur Machtlosigkeit verdammt? Es scheint eine Kampf gegen Windmühlenflügel zu sein, wie seinerzeit der edle leicht demente Don Quichote ...

80. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus und Erinnerungskultur

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Der Kalender des Jahres 2025 ist voller Jubiläen. Ja, vor 650. Jahren tauchte Ahrensfelde das erste Mal in den Chroniken auf.  Aber ich gestatte mir auf ein viel späteres Ereignis einzugehen, den 80. Jahrestag der Befreiung des deutschen Volkes vom Hitlerfaschismus nach einem langen Opfergang der Roten Armee von Moskau nach Berlin. Auch in Ahrensfelde befindet sich ein Ehrenfriedhof für 167 Rotarmisten, die im Sturm auf Berlin und selbst hier noch in den letzten Apriltagen 1945 in und um Ahrensfelde gefallen waren. Nun ist es Konsens, dass zu runden Jubiläen die Gemeinde die Vorbereitung und Durchführung von einer dem Anlass würdigen Veranstaltung übernimmt. Dazu gehört auch, dieses Ehrenmal in einen Zustand zu versetzen, dass wir uns nicht schämen müssen.  Eine Reihe von vertrocknetem Strauchwerk wurde entfernt. Es muss nun im Vorfeld dieses Gedenktages ersetzt werden. Ob dazu Mittel der Kriegsgräberfürsorge zu beantragen sind oder aus der Kasse der Gemeinde bezahlt werden, m...

Häuser kann man nicht essen - Schluss mit neuem Siedlungsbau!

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Seitdem ich Ahrensfelde kenne und auch hier wohne, wurden hundert und mehr Hektar Ackerland mit Siedlungen zugebaut. Kein Vorwurf oder nur ein geringer an die Bauern unserer überwiegend landwirtschaftlich geprägten Gemeinde. Immerhin entfallen von unseren 5.774 ha Gemeinde-Areal 3.555 ha auf die Landwirtschaft. Denn die Summen, die ihnen die Stoffel Holding (Ahrensfelder Dreieck) oder  Bonava (Kirschenallee) geboten haben, können sie mit dem Anbau von Weizen, Mais oder Kartoffeln nie erarbeiten. 7 Tage die Woche, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Keine Sorge mehr um Ernteausfälle durch Starkregen oder Dürre, feste Pachtverträge für 20 und mehr Jahre. Das ist das goldene Netz, mit dem auch schlaue und eben gut kalkulierende Landwirte gefangen werden. Mit den Windmühlen ist es das gleiche Spiel. Da wo sie sich heute drehen, hatte einst die Gemeindevertretung in Trappenfelde auf 30 Hektar der ehemaligen KIM-Hühnerfarm noch 1997 einen Erholungs- und Freizeitpark geplant. Das Proje...

Warum ich nicht für den Bundestag kandidiere (Achtung Satire)

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Nun, da gibt es mehr als eine Handvoll Gründe. Zu aller erst, weil ich nicht größenwahnsinnig bin. Ich hätte von vornherein absolut keine Chance. Auch, da ich keiner Partei angehöre und nicht anpassungsfähig bin. Ich würde nicht einmal die nötigen Unterschriften als ein Einzelkandidat zusammen bekommen. Außerdem, weil ich dann zu oft zur Kur fahren müsste, weil ich mit Abgeordneten zu tun hätte, weil der Kontakt mit einer ganzen Reihe von Grünen und CDU-Mitgliedern absolut gesundheitsschädlich ist.  Und dann, weil ich mich nicht mehr aufregen will, das ist in meinem Alter mehr als gesundheitsschädlich. Und aufregen ist Pflicht im Bundestag, die große scheindemokratische Verdummungs-Show. Am Rednerpult wird für das Fernsehen ordentlich auf die anderen draufgehauen. Am Abend aber wird im Restaurant "Die Republik" oder "Ständige Vertretung" gemeinsam ungeachtet der Fraktion auf den Trottel Bürger angestoßen.   Außerdem arbeite ich zu gern und mir läuft einfach die ...

Keine Geschenke im neuen Jahr - auch nicht bei uns, im Gegenteil!

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Ich glaube nicht an das Herauslesen aus dem Ergebnis des Silvester-Bleigießens. Auch nicht an die Kartenlegerin. Was so auf uns zukommt, ist schon angekündigt und klingt wenig erfreulich, denn der Staat greift uns weiter in die Tasche. Nur er? Nun bin ich ja ein pessimistischer Optimist und versuche, selbst in schlechten Ereignissen noch das Beste zu finden. Aber es fällt schwer. Die CO2 Steuer wird um 20 % erhöht, was an der Tankstelle und der Gasrechnung spürbar ist. Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung steigen ebenso wie die Lebensmittelpreise bei einer Inflation von etwa 3 %. Und das alles, macht unser Geld immer wertloser. Kanonen und Panzer statt Butter, das kommt mir aus deutscher Geschichte irgendwie bekannt vor. Aber das verdanken wir denen, die wir am 23. Februar wählen sollen. Die wir bei uns gewählt haben, sind sehr bemüht, stehen denen aber kaum nach. So steigen die Gebühren für Wasser und Abwasser beachtlich. Für den Kubikmeter Frischwasser auf 1,873 € und Abw...

Der Verhaltenskodex und einige ganz persönliche Anmerkungen

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Eine Bemerkung vorweg: Für diese ziemlich inhaltsarme Tagesordnung der Januar-Beratung der Gemeindevertretung bedaure ich die ehrenamtlichen Mitglieder. Gibt es wirklich keine wichtigeren Probleme zu lösen in der Gemeinde als ein Zebrastreifen und eine Leistungsvereinbarung über die Blumberger Schule? Ach ja, der Verhaltenskodex. Wird  gut, was lange währt? Das ist so pauschal nicht zu beantworten. Jedenfalls hatte ich die Abstimmung über den Verhaltenskodex für Gemeindevertreter, nach einer Beratung in der Gemeindevertretung und sechs mehr oder weniger lahmen Debatten im Hauptausschuss mit Interesse entgegen gesehen.  Wie nicht anders erwartet, wurde der Kodex mit elf Ja-Stimmen bei fünf Enthaltungen und drei Gegenstimmen angenommen.  Es folgt der Text mit meinen Anmerkungen in blauer Schrift: Dieser Verhaltenskodex für die Ahrensfelder Gemeindevertretung und ihrer Ausschüsse enthält Grundsätze und Richtlinien, die die Praxis der freiheitlich- demokratischen Grundordnu...

Böllerverbot, Ahrensfelder Weihnachtsfeuerwerk und Australiens Uluru

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Ja, ich habe wie 1,9 Millionen Andere auch die Petition der Gewerkschaft der Polizei für ein Böllerverbot unterschrieben. Weil es Unsinn ist, Millionen in der Luft zu verbrennen und diese umweltschädliche  Ballerei längst aus dem Ruder gelaufen, von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften nicht mehr zu beherrschen ist. Die nüchterne Bilanz am Neujahrsmorgen 2025: Fünf Tote,  überfüllte Notaufnahmen. Allein in Berlin 363 zum Teil schwer Verletzte, darunter 44 Polizisten. Verbrennungen,  Augenverletzungen, Hörschäden oft mit lebenslangen Folgen. 1.453 silvestertypische Straftaten in nur 12 Stunden. Sachschäden an Fahrzeugen und Gebäuden zu hunderttausenden Euro, Tonnen von Müllmengen. Und mehr als die Hälfte des jährlichen Feinstaubs, mit Mikroplastik und Schwermetallen wird allein durch private Silvesterböllerei in die Luft freigesetzt. Sie lagert sich überall ab, wird immer wieder hochgewirbelt.  Wir alle konnten sehen, wie ein arabischer Influencer eine Rakete in ein...